Push Notifications als integraler Bestandteil eines UC&C-Systems
Eine Push-Benachrichtigung ist eine Nachricht, die auch dann auf dem Bildschirms Ihres mobilen Endgeräts angezeigt wird, wenn Sie gerade nicht mit der App arbeiten. Tatsächlich arbeiten wir schon seit einiger Zeit mit Push-Benachrichtigungen. Eine solche Nachricht kann z.B. die Erinnerung der Airline-App an Ihren bevorstehenden Check-In oder auch eine Event-Benachrichtigung Ihres Kalenders sein.
Push-Benachrichtigungen wurden erstmalig im Jahr 2009 von Apple genutzt. Google zog im Jahr 2010 nach. Heutzutage werden Push-Benachrichtigungen immer wichtiger und leistungsfähiger. Die Gründe dafür nennen wir im folgenden Kapitel.
Push-Benachrichtigungen vs. Polling und andere Techniken
In der Vergangenheit haben sich viele VoIP-Apps der sogenannten Polling-Techniken bedient, bei denen der Client von Zeit zu Zeit den Server nach Updates abfragt. Diese Art der Abfrage konnte natürlich keine Echtzeit-Benachrichtigung garantieren, da die Benachrichtigung nicht direkt nach ihrem Eintreffen sondern erst nach der nächsten Abfrage des Servers angezeigt wurde. Andere VoIP-Apps liefen einfach permanent im Hintergrund, um sicherzustellen, dass dem Nutzer seine Benachrichtigungen direkt nach dem Eintreten angezeigt wurden. Dies wirkte sich natürlich negativ auf den Akku-Verbrauch aus.
In den zurückliegenden Jahren, haben Apple und Google neue Benachrichtigungs-Techniken eingeführt, bei denen eine App im Bedarfsfall kurzzeitig ‚aufgeweckt‘ wird, um ein Update zu empfangen und nicht mehr permanent im Hintergrund laufen muss. Die App muss nicht mehr regelmäßig den Server nach Updates abfragen, sondern bekommt die Push-Benachrichtigung von diesem übergeben.
Dank diesen Push-Benachrichtigungen können Sie nun auch dann Anrufe und Text-Nachrichten mit kaum wahrnehmbarer Verzögerung empfangen, wenn die VoIP-App geschlossen ist und nicht im Hintergrund läuft. Dies bringt folgende Vorteile mit sich:
- Echtzeit-Kommunikation
VoIP-Apps sind als Echtzeit-Anwendung konzipiert und sollen dem Nutzer das Gefühl einer echten ‘Online’-Kommunikation vermitteln. Dank der Push-Benachrichtigung kann der Nutzer sicher sein, Anrufe und Chat-Nachrichten mit geringster Verzögerung zu empfangen und nicht nur dann, wenn die App gerade mal wieder den Server abgefragt hat.
- Verbesserte Akku-Laufzeit
Der Vorteil ist, dass die App nicht mehr permanent im Hintergrund laufen muss. Sie können die App schließen und dadurch den Akku-Verbrauch verringern, aber gleichzeitig sicher sein, weiterhin über alle Ereignisse informiert zu werden.
- Verbesserte Handlungsschnelligkeit
Ein weiterer wichtiger Vorteil ist, dass der Anwender nun nicht mehr erst sie App öffnen muss, um auf die Benachrichtigung zu reagieren. Sobald eine Push-Benachrichtigung eintrifft, werden dem Anwender direkt verschiedene Interaktionsmöglichkeiten angeboten (z.B. Anruf annehmen / ablehnen).
Die Vorteile solcher Push-Benachrichtigungen sind beeindruckend – insbesondere im Zusammenspiel mit VoIP / IM Apps. Aus diesem Grund wurden auch schon in viele dieser Apps (wie z.B. FB Messenger, Viber, WhatsApp, Skype) Push-Benachrichtigungen implementiert.
Push-Benachrichtigungen in mobilen Business-Apps
Es stellt sich die Frage, warum so viele UC&C-Anbieter nach wie vor zögern, dieses wichtige Feature in ihre mobilen Anwendungen zu integrieren. Einige Anbieter behaupten von sich, Push-Benachrichtigungen zu unterstützen, ohne dabei aber auch nur ansatzweise die Erwartung der Anwender an diese Funktion zu erfüllen.
Die meisten UC&C-Anbieter scheinen Push-Benachrichtigungen einfach nicht als wichtiges Feature anzusehen und stützen Ihre Meinung dabei auf die folgenden fadenscheinigen Argumente:
Push-Benachrichtigungen lenken die Mitarbeiter ab
Ja, das tun sie tatsächlich. Sie lenken genau dann von der Arbeit ab, wenn sie von anderen – nicht für die Arbeit relevanten – Apps stammen, die Ihre Mitarbeiter nutzen, um z.B. mit ihren Familienangehörigen und Freunden zu kommunizieren.
Push-Benachrichtigungen, die von einer für die Geschäftskommunikation genutzten App generiert werden, lenken hingegen keineswegs ab. Sie stellen vielmehr ein unverzichtbares Feature dar, dank welchem Ihre Mitarbeiter garantiert keine Nachrichten oder Anrufe von Kollegen und Kunden mehr verpassen.
Push-Benachrichtigungen beanspruchen die Batterie übermäßig stark
Dies trifft nur dann zu, wenn die Anbieter das Prinzip der Push-Benachrichtigung in der Praxis nicht richtig umsetzen und die Anwendungen letztlich doch noch permanent im Hintergrund laufen. Meist tritt dann gerade in kritischen Situation der Fall ein, dass dem Telefon der Saft ausgeht und Sie überhaupt keine Gespräche mehr führen können.
Wenn Sie dann irgendwann die für den übermäßigen Akku-Verbrauch verantwortliche App identifizieren, wissen Sie sich oft nicht anders zu helfen, als die App zu deinstallieren. Dies führt dann wiederum dazu, dass Sie überhaupt nicht mehr über VoIP zu erreichen sind, sobald Sie Ihren Arbeitsplatz verlassen. Wenn das Prinzip der Push-Benachrichtigung hingegen richtig umgesetzt wurde, wie z.B. bei der Lösung von Wildix, müssen die Anwendungen nicht permanent im Hintergrund laufen, was den Energieverbrauch des Gerätes deutlich verringert.
Push-Benachrichtigungen sind nicht verlässlich
Push-Benachrichtigungen sind nur dann nicht verlässlich, wenn der UC&C-Anbieter die neue Push-Logik nicht richtig implementiert hat. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem Zug, fahren durch einen langen Tunnel und alle Kommunikationsanfragen, die während dieser Zeit eintrafen, erreichen Sie nicht. Eine solche Art der Implementierung muss man tatsächlich als unzuverlässig bezeichnen.
Bei richtiger Implementierung werden die Push-Benachrichtigungen hingegen über einen bestimmten Zeitraum hinweg an Ihr Gerät gesendet, um sicherzustellen, dass Sie die Benachrichtigung garantiert erreicht, auch wenn Sie kurzzeitig keine Internet-Verbindung hatten.
An diesem Punkt erscheint es fast so, als wäre der Einsatz einer Consumer-Anwendung für die Geschäftskommunikation verlässlicher, als sich auf die sogenannten „professionellen“ Lösungen der meisten UC&C-Anbieter einzulassen. Doch die Frage muss erlaubt sein: Sind das überhaupt echte Unified Communications-Lösungen, die Ihnen da von manchen Anbietern für viel Geld angeboten werden?
Es ist zu aufwändig Push-Benachrichtigungen zu aktivieren
Es stimmt, dass einige Anbieter die neue Art von Push-Benachrichtigungen bereits unterstützen. Allerdings bedarf es einiger Fähigkeiten und vieler Stunden Arbeit, um diese zu aktivieren. So bedarf z.B. die Aktivierung von Push-Benachrichtigungen auf Android-Geräten bis zu 20 Arbeitsschritte (u.a. die Registrierung einer Google API über die Google Developer Console).
Push-Benachrichtigungen sind nervig
Push-Benachrichtigungen sind dann nervig, wenn sie nicht relevant und schlecht getimt sind. Aber in unserem Fall sprechen wir nicht von Push-Benachrichtigungen, die nix anderes als Martketing-Zwecke erfüllen. Wir sprechen von einem Anruf Ihres Kunden oder einer Chat-Anfrage Ihres Kollegen, die Sie sicher nicht verpassen möchten.
Darüber hinaus sollten sich Push-Benachrichtigungen – wenn die Technik sauber implementiert wurde – auch deaktivieren lassen, wenn sie nicht benötigt werden (z.B. außerhalb der Öffnungszeiten oder im Urlaub).
Out-of-the-Box Integration von Push-Benachrichtigungen
Wie vorab schon erwähnt, ist Wildix einer der Anbieter, der Push-Benachrichtigungen bereits vollständig und technisch sauber in seine UC&C-Plattform für Geschäftskommunikation implementiert hat.
- Echtzeit-Kommunikation: weil UC&C einfach für Echtzeit-Abläufe konzipiert wurde
- Out of the box: Push-Benachrichtigungen sind bei jedem Nutzer aktiv, der die App installiert hat. Eine manuelle Installation oder Aktivierung ist nicht notwendig
- Die Nutzer haben die Möglichkeit, Push-Benachrichtigungen zu deaktivieren, indem sie einfach ihren Status auf “Offline” setzen
- Die Nutzer haben die Möglichkeit, Push-Benachrichtigungen zu konfigurieren: Es können erweiterte Anrufweiterleitungs-Szenarien eingerichtet werden, so das Nutzer z.B. keine Anrufe außerhalb der Öffnungszeiten erhalten oder Anrufe in Abhängigkeit davon durchgestellt werden, welchen Status die Nutzer aktuell im Outlook-Kalender haben
Push-Benachrichtigungen sind ein integraler Bestandteil einer UC&C-Lösung und ihr Ziel ist es, die Kommunikation zu verbessern und die bestmögliche Nutzererfahrung zu gewährleisten.
Lassen Sie uns einen Blick drauf werfen, wie App-Entwickler den neuen Typ von Push-Benachrichtigungen implementieren können.
Wie Push-Benachrichtigungen mit APNS und GCM funktionieren
Im Normalfall müssen 4 Faktoren betrachtet werden:
- Die mobile Anwendung
- Das iOS / Android Gerät
- APNS (Apple Push Notification Service) / GCM (Google Cloud Messaging)
- Der Server des App-Anbieters
Nachdem die App heruntergeladen und installiert wurde, sendet sie einen Token-Request an die Apple / Google Notification Services. Nachdem sie den Token erhalten hat, sendet sie diesen an den App-Anbieter. Auf diese Weise wissen Apple / Google, an welche Geräte Push-Benachrichtigungen weitergeleitet werden müssen.
Immer wenn der App-Anbieter eine Push-Benachrichtigung versendet, wird diese über den APNS (bei iOS) / GCM (bei Android) und von dort innerhalb weniger Sekunden an das Gerät des Nutzers geleitet.
Aus dem Schema wird ersichtlich, dass dieser Mechanismus relativ einfach ist. Weiße Pfeile zeigen an, wie sich die Geräte für den Empfang von Push-Benachrichtigungen registrieren, während die grauen Pfeile den Weg der Push-Benachrichtigungen selbst darstellen.