Hosted, Managed oder Cloud? Oder etwas ganz anderes?

Unabhängig davon, ob Sie eine sofort einsatzbereite UC-Lösung suchen oder über den Aufbau einer solchen nachdenken, stellt sich während der Vorbereitungen eine Frage meist zuerst: Hosted, Managed oder Cloud?

Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, was diese Kategorien unterscheidet:

  • Hosted bedeutet, dass Wartung und Verwaltung der Infrastruktur durch das Unternehmen, das die Lösung nutzt, selbst durchgeführt werden. Zu dieser Infrastruktur gehören die Netzwerkanbindung, die Serverkapazitäten und die Verarbeitungsressourcen.
  • Managed bedeutet, dass die oben beschriebene Infrastruktur von Dritten betreut wird. Diese zeichnen sich für die permanente Verfügbarkeit der Infrastruktur verantwortlich, während sich die eigentlichen Anwender ganz auf die Nutzung der Lösung konzentrieren können.
  • Eine Cloud-basierte Lösung gehört ebenfalls zur Kategorie der verwalteten Lösungen. Der Unterschied besteht darin, dass Cloud-Ressourcen schnell erhöht oder verringert werden können. Sie zahlen nur für die Ressourcen, die Sie auch wirklich benötigen.

Die Idee hinter der Cloud ist es, die Komplexität der Lösung zu verbergen. Es wird eine Plattform angeboten, die bei Bedarf bequem aufgerüstet bzw. verkleinert werden kann.

Zieht man den Vergleich zur Wasserversorgung, so ähnelt die Cloud der Versorgung durch ein kommunales Versorgungsunternehmen. Die Person, die das Wasser benötigt, dreht einfach den Wasserhahn auf und verbraucht nur so viel Wasser, wie sie benötigt. Dem tatsächlichen Verbrauch entsprechend fällt dann auch die Rechnung aus. Der Verbraucher muss sich nicht um die Infrastruktur kümmern, wie z.B. die Rohre, die das Wasser transportieren, oder die Speicher, in denen das Wasser aufbewahrt wird.

Der passende Gegensatz dazu wäre dann die „gehostete“ Lösung wie z.B. ein Wassertank auf dem eigenen Grundstück. In diesem Szenario ist der Verbraucher selbst dafür verantwortlich, ausreichend Wasser im Tank vorzuhalten. Außerdem muss er selbst sicherstellen, dass die Leitungen zum Haus intakt sind.

Diese strikte Unterteilung lässt sich natürlich nur bedingt auf reale UC-Szenarien anwenden. Ein Unternehmen könnte möglicherweise aus Vertraulichkeitsgründen daran interessiert sein, seine Unified-Communications-Lösung auf den eigenen Servern zu hosten, aber gleichzeitig auch von Aspekten des Cloud-Modells profitieren wollen (z.B. nur für die tatsächliche Anzahl der Systemnutzer zahlen zu müssen).

Was ist die “Real Cloud”?

Cloud-Telefonie ist zu einem Schlagwort geworden, mit dem Telekommunikationsanbieter die Internet-basierten Versionen ihrer Dienste bezeichnen. Mit anderen Worten: Anstatt Standleitungen für Telefonanrufe zu verwenden, wird auf die VoIP-Technologie zurückgegriffen.

In diesen Fällen beschreibt der Begriff Cloud-Telefonanlage oder Cloud-UC keine Plattform, auf der der Kunde arbeitet und die er bei Bedarf anpassen und erweitern kann, wie dies das Wort „Cloud“ eigentlich impliziert. Es handelt sich vielmehr um eine Plattform mit vordefinierten, eingeschränkten Funktionen. Diese werden genauso auf Abonnementbasis abgerechnet, wie dies Netzbetreiber schon seit der Erfindung des Telefons getan haben.

Wenn Sie diesen Artikel bis hierhin gelesen haben, interessieren Sie sich wahrscheinlich ernsthaft für eine Plattform, mit der Sie Ihr Geschäft auf Ihre eigene Art und Weise und in Ihrem eigenen Tempo revolutionieren können. Sehen wir uns einige Kennzahlen an, anhand derer Sie ermitteln können, welcher Lösungstyp für Sie am besten geeignet ist.

Bereitstellung in einem verwalteten Rechenzentrum oder im eigenen Haus?

In den meisten Szenarien bietet die Bereitstellung in Cloud-Umgebungen (wie z.B. Amazon AWS) für den Kunden die größten Vorteile. Durch die Verteilung auf verschiedene weltweit verteilte Rechenzentren ist sowohl die redundante Datensicherung als auch eine bessere Konnektivität gewährleistet.

Es gibt jedoch auch Szenarien, in denen eine interne UC-Plattform Vorteile gegenüber einer Cloud-Lösung bietet – zum Beispiel dann, wenn auf die UC-Dienste hauptsächlich von lokalen Benutzern und über lokales PSTN-Trunking zugegriffen wird. Ein anderes Szenario könnte ein Standort mit schlechter Internetverbindung sein, an dem Telefondienste bereitgestellt werden müssen.

Um solche Fälle abdecken zu können, bedarf es einer Hybrid-Lösung. Dies könnte beispielsweise bedeuten, dass ein Systemknoten lokal aufgestellt wird, während andere in der Cloud bereitgestellt werden.

Hybrid ist die Antwort

In den meisten Fällen benötigen Unternehmen mit mehreren Standorten eine Hybridplattform. Solche Hybridplattformen können neben den in der Cloud gehosteten UC-Servern auch mit lokalen UC-Servern ausgestattet werden. Bei den lokalen Servern kann es sich dabei sowohl um Hardware- als auch um virtuelle Lösungen handeln. 

Beispielsweise könnte ein UC-System in einer Cloud-Infrastruktur in Europa bereitgestellt werden, um die beste Konnektivität und Skalierbarkeit zu gewährleisten. Ein anderes UC-System, das mit dem ersten verbunden ist und als Notfall-Kontaktcenter dienen soll, kann zusätzlich lokal installiert werden. Dieses lokal gehostete System bietet eine höhere Zuverlässigkeit und steht auch bei nicht funktionierender Internetverbindung zur Verfügung. Für den Fall, dass das Unternehmen wächst und sich die Anforderungen ändern, kann problemlos noch ein drittes UC-System in einer Cloud-Infrastruktur auf einem anderen Kontinent (z.B. Asien) mit dem Netzwerk verbunden werden.

Bereitstellung durch den Kunden oder einen Systemintegrator?

Sich das System von einem IT-Partner einrichten zu lassen, anstatt das eigene interne IT-Team damit zu beauftragen, hat den großen Vorteil, dass der Partner sich auch für die Wartung der Lösung verantwortlich zeichnet. Dieser Ansatz erspart dem internen IT-Team die Aufwände für Support und Wartung des Systems. Somit kann diese wichtige interne Ressource an anderen Stellen eingesetzt werden.

Schlussfolgerung

Ihr Unternehmen oder das Unternehmen, für das Sie UC-Services bereitstellen, wünscht sich größtmögliche Freiheit und den Schutz seiner Investitionen. Sie sollten also beim Kauf sicherstellen, dass der Anbieter in jeder Version des Dienstes (Cloud-Lösung und gehostete Lösung) die wesentlichen Funktionen bereitstellt. Wenn Ihr Unternehmen eine komplexe Netzwerkstruktur und komplexe Anforderungen aufweist, ist es besonders wichtig, dass das System als Hybrid-Plattform bereitgestellt werden kann.

Bei der Bereitstellung oder Planung einer UC-Lösung ist darauf zu achten, dass diese über Hybridfunktionalität verfügt. Wenn Sie Ihrem Kunden nur eine bestimmte Bereitstellungsmethode oder eine begrenzte Anzahl von Funktionen vorschlagen, sollten Sie ihn unbedingt sowohl die aktuellen als auch die möglichen zukünftigen Nachteile erörtern.

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