Die Debatte um die webbasierte versus native Verwaltung von Apps ist ein über Jahre hinweg ausgetragener Streit. Dieses Thema ist besonders wichtig, da die gesamte User Experience darüber definiert wird. Werfen wir einen näheren Blick auf die Gründe, weshalb webbasierte Kommunikationslösungen die beste Wahl für eine qualitativ hochwertigen Dienstleistung sind.
Alle neuen Produkte verwenden heute webbasierte Benutzeroberflächen. Die Zeiten, in denen mit Java / QT erstellte Benutzeroberflächen benutzt wurden, sind vorbei. Die Vorteile dieses Wandels sind im Wesentlichen:
- Keine Installation von Software, die Benutzeroberfläche ist sofort und überall verfügbar
- Kompatibilität mit allen modernen Browsern
- Unterstützung für Mobilgeräte wie etwa Tablets und Smartphones
- Sicherheit aufgrund des Einsatzes von HTTP-Verbindungen
- Web-API kann beim Automatisieren von Arbeitsschritten hilfreich sein
Wer ein Kommunikationssystem entwickelt oder bereitstellt, das noch keine webbasierte Benutzeroberfläche verwendet, sollte diese Entscheidung dringend überdenken. Die webbasierte Lösung ist nämlich die beste Option.
Webbasiertes vs Native Collaboration Tool
Im Jahr 2005 verwendete noch fast jedes Collaboration Tool native Apps. Dazu gehörten Windows Messenger, Skype, ICQ, Adium / Pidgin, Counterpath-Softphones und andere SIP-Telefone für PCs. Der Grund war schlicht, dass Web-Apps früher langsam arbeitende, CPU-intensive Vorgänge waren und ihnen der Zugriff auf lokale Hardwareressourcen wie die lokale Festplatte, das Mikrofon und die Kamera fehlte. Gleichzeitig war der Trend klar: Die meisten Office-Collaboration-Anwendungen arbeiteten bereits im Internet, darunter Exchange AWS, Gmail, Zimbra, Zarafa und eine Reihe anderer Mail-Clients.
Es galt drei Haupthindernisse zu überwinden:
- Echtzeit-Client / Server-Kommunikation
- Offline-Datenspeicherung
- Übertragung in Echtzeit von Inhalten
Client / Server-Kommunikation
Technologien wie BOSH über HTTP-Verbindungen, Comet und schließlich WebSockets ermöglichten eine schnelle und stabile Echtzeitkommunikation zwischen dem Browser und dem Server, wodurch das Problem der Geschwindigkeit überwunden wurde.
Andere Technologien wie Adobe Flash schlossen die Lücke, aber diese Lösungen waren proprietär und stellten ein Plug-in im Browser dar. Die Entwicklung solcher Apps war kompliziert. Außerdem hatten sie keine klaren Vorteile gegenüber der Verwendung von Frameworks wie QT und Java, um Anwendungen außerhalb des Browsers zu erstellen, die auch auf andere Plattformen übertragbar waren.
Datenspeicherung
Mit HTML5 war die Zeit gekommen, hier Abhilfe zu schaffen. Web-Anwendungen waren dank Standards wie WebSQL (das vor allem wegen des Widerstands von Mozilla nicht in HTML5 enthalten war), IndexedDB und LocalStorage endlich in der Lage, Daten auf dem lokalen PC zu speichern. Dadurch wurde es möglich, Anwendungen zu entwickeln, die auch offline verfügbar waren und besser genutzt werden konnten.
Übertragung in Echtzeit von Inhalten
Mit der Einführung der iPhone und Android-Telefone gingen große Veränderungen einher. Die Weigerung von Apple, Flash zu unterstützen, und das Vorhaben, mehr Funktionen in Safari zu entwickeln (basierend auf dem Open Source-Projekt WebKit), lösten eine Revolution aus. Es wurden Wege gefunden, den Browser smart zu machen, indem weitere Funktionen hinzugefügt wurden, die später in HTML5 standardisiert wurden.
Das Streaming von Audio- und Videoinhalten über YouTube und andere Websites wurde schließlich durch die Nutzung der neuen Leistungsfähigkeit des Browser möglich. Mit der Zeit wurden Funktionen wie die Geolokalisation und die Vollbild-Funktion hinzugefügt.
Zu diesem Zeitpunkt, wir sprechen von den Jahren 2010-2012, war Echtzeitkommunikation mit dem eingebauten Mikrofon und der Kamera zwar schon möglich, allerdings nur mit Java Applets oder anderen NPapi-Plugins. Letztlich war immer noch eine Installation notwendig, und die User Experience war immer noch nicht perfekt.
Der definitive Durchbruch gelang Google und erfolgte im Mai 2011, als nämlich das WebRTC-Projekt eingeführt und später in Chrome aufgenommen wurde. WebRTC schloss endlich die Lücke und ermöglichte Unterstützung für Echtzeit-Audio- und Videokommunikation (neben einem Datenkanal) in Browsern. Chromium / Chrome war der erste Anwender von WebRTC, gefolgt von Firefox und Opera. Microsoft hat wie üblich einen eigenen WebRTC-Standard entwickelt, der mit den Anwendungen anderer Browser nicht kompatibel war. Erst Anfang 2017 kündigte Microsoft die WebRTC-Interoperabilität des Browsers Edge mit anderen wichtigen Browsern an, die WebRTC unterstützen.
Seit 2012 hat WebRTC die Welt der Echtzeitkommunikation erobert. Der Chat von Facebook verwendet WebRTC für Audio- oder Videokommunikation. Microsoft hat einen eigenen Skype Web-Client eingerichtet, der derzeit nicht mit Chrome kompatibel ist. Immer mehr Anwendungen verwenden WebRTC, um Telefoniedienste wie Zingaya zu entwickeln. Plattformen wie ChromeBook funktionieren ausschließlich dank Web-Apps und WebRTC.
Benutzeroberfläche und Benachrichtigungen
Browser wie Chrome und Firefox bieten nun die Möglichkeit, Erweiterungen zu erstellen. Dadurch werden Anwendungen konsistenter und erhalten Funktionen wie Click-to-Call in allen geöffneten Tabs. Um die Möglichkeit zu schaffen, Benachrichtigungen auch dann zu erhalten, wenn die Collaboration-Webseite geschlossen wird, wurden Benachrichtigungen in Echtzeit (PUSH-Benachrichtigungen) hinzugefügt.
Webbasierte vs Native Apps: Schlussfolgerungen
Derzeit sind webbasierte Apps die beste Option und sie stellen die Zukunft für PCs dar. Nie war es einfacher zu kommunizieren – alles was ein User tun muss, ist eine Webseite zu öffnen.
Die Vorteile sind enorm:
- Null Installationskosten in großen Unternehmen (eine E-Mail mit einem Link reicht aus, um den Zugriff zu ermöglichen)
- Keine Installation von Software (mit Ausnahme des Browsers)
- Ortsunabhängige Erreichbarkeit (ein Browser ist auf jedem Computer verfügbar)
- Volle Unterstützung von Betriebssystemen
Die Verwendung von Web-Apps ist äußerst wichtig, insbesondere wenn Unternehmen den eigenen Mitarbeitern Anrufe über das Web und die Chatfunktion anbieten möchten.
Für Web-Apps, die im Browser ausgeführt werden, fehlen noch einige wenige Funktionen, z.B. die Interaktion mit USB-Geräten (diese ist wichtig, um die Anrufsteuerungstasten von USB-Headsets zu nutzen) oder der Remote-Zugriff auf den lokalen Desktop über im Browser eingebundene API. Unternehmen wie Google und Wildix überwinden diese Hindernisse, indem sie native Apps entwickeln, die nach der Installation mit der Webanwendung interagieren und die fehlenden Funktionen bereitstellen können.
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