Sichere Videokonferenzen: Wie Sie vertraulich und sicher konferieren

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In der heutigen Arbeitswelt kommen nur noch wenige Büros ohne irgendeine Art von Videokonferenz-Plattform aus. Viele Unternehmen übersehen jedoch, dass Systeme für sichere Videokonferenzen genauso wichtig sind wie die Sicherheit bei Telefonkonferenzen, E-Mails oder jeder anderen Form der Datenfernübertragung.

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Was ist Telefonie und welche Voice-Technologie ist am effektivsten?

telephony services have grown in number

Moderne Methoden der Sprachkommunikation besser verstehen

Ganz einfach ausgedrückt, bezeichnet Telefonie die Technologie, die wir nutzen, um über große Distanz miteinander zu sprechen.

In Wahrheit ist die Definition natürlich sehr viel komplizierter.

Heutzutage konkurrieren bei der Betrachtung von Telefonsystemen gleich mehrere Technologien miteinander. Einige denken dabei vielleicht an Telefone mit Wählscheibe oder Tonwahl, andere an Smartphones mit Touchscreen. Ganz zu schweigen von den unterschiedlichen Netzwerken, mit der die Hardware vernetzt ist. Hinzu kommt noch der Ozean aus technischen Details und Akronymen, der unter der sprichwörtlichen Spitze des Eisbergs lauert.

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So ist die Cloud weniger nebulös und bietet echten Mehrwert

Cloud

Nicht erst seit der Pandemie hat die Verlagerung von Anwendungen und Kommunikationssystemen in die Cloud für viele Unternehmen oberste Priorität. Schließlich liegt der Mehrwert dieser Lösung auf der Hand und trat durch die Lockdowns umso deutlicher zutage. Mit einer Cloud-basierten Lösung spielt der Arbeitsort kaum noch eine Rolle – zumindest bei vielen Tätigkeiten. Ganz gleich, ob Sie kommunizieren, Daten sammeln oder darauf zugreifen oder neue Mitarbeiter einarbeiten: Die Cloud stellt sicher, dass alles ständig verfügbar ist – zuverlässig und unabhängig von einem festen Arbeitsplatz.

Kein Wunder also, dass dieses Modell inzwischen so überaus populär, ja geradezu magisch ist; vielleicht sogar zu magisch.

Viele Unternehmen, die die Cloud in Betracht ziehen, tappen in die Falle, diese Technologie als Allheilmittel zur Gewährleistung ihrer Geschäftskontinuität und Sicherheit anzusehen. Natürlich bietet die Cloud eine sicherere, zuverlässigere und besser zugängliche Kommunikationsinfrastruktur. Doch wie bei jeder anderen Lösung auch eignen sich nicht alle Alternativen gleichermaßen, und nicht alle bieten die gleiche Qualität oder Funktionalität.

Um die Cloud zu entmystifizieren – und zu zeigen, was sie wirklich kann – sollten Sie die folgenden sieben Aspekte beachten, die bei der Auswahl eines effektiven Cloud-Anbieters entscheidend sind.

1. Zertifizierung

Eigentlich selbstverständlich, aber unterschätzen Sie nicht, wie wichtig die branchenweite Anerkennung eines Cloud-Service-Anbieters ist. Er muss schließlich verlässlich sein, und eine gute Methode, dies zu überprüfen, ist, sich an Expertenmeinungen zu orientieren. Zu beachten sind hierbei die Konformität mit ISO 27001 und der Nachweis, dass die betreffende Infrastruktur in regelmäßigen Abständen auditiert wird.

Ferner sollten Sie prüfen, ob die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften wie HIPAA und DSGVO gewährleistet ist. Erfüllen der Cloud-Anbieter und seine Infrastruktur diese Anforderungen von vornherein, erspart dies Ihrem Unternehmen (und Ihnen) später eine Menge Ärger.

2. Technologie

Um es noch einmal zu betonen: Nicht alle Cloud-Optionen sind gleich gut oder für die gleichen Zwecke gedacht. Wie bei allen anderen Technologien auch sind einige für bestimmte Aufgaben besser geeignet als andere.

Daher ist es unerlässlich, jeden Provider mit einer klaren Vorstellung davon zu beurteilen, was Sie von dessen Cloud-Diensten erwarten. Welche Anwendungen wollen Sie in die Cloud verlagern? Welche Prozesse sollen remote zugänglich gemacht werden? Wie viel Zeit sind Sie bereit, in die Anpassung zu investieren?

Viele Anbieter bieten Ihnen diesbezüglich einen Überblick über ihre Leistungen, aber es erleichtert die Entscheidung, wenn Sie mit klaren Erwartungen an die Sache herangehen.

3. Datenzentren

Die ganze Magie der Cloud beruht offensichtlich darin, die Datenspeicherung in den Äther zu verlagern. In der Praxis besteht die Cloud jedoch aus auf dem Globus verteilten Datenzentren. Sollten diese Rechenzentren ausfallen oder anderweitig kompromittiert werden, kann der Zugriff auf Ihre Cloud-Anwendungen darunter leiden.

Bei der Auswahl Ihres Cloud-Anbieters ist es daher wichtig, die physische Infrastruktur genauso zu berücksichtigen wie die digitale. Idealerweise sollten sich die Rechenzentren eines Dienstleisters an besonders gesicherten Standorten befinden, um Katastrophen, die zu einem Ausfall der Server führen könnten, bestmöglich abzufedern. Er sollte zudem über mehrere Datacenter auf der ganzen Welt verfügen, um Redundanz und damit eine ständige Verfügbarkeit zu gewährleisten, falls eines der Rechenzentren ausfällt.

Auch wenn man mit der Cloud immer unabhängiger von festen Standorten und Sicherheitsvorkehrungen wird, spielen Hardwarekomponenten auf der Netzwerkebene immer noch eine bedeutende Rolle. Daher sollten Sie einen Provider wählen, der über eine intelligente, ausfallsichere Infrastruktur verfügt.

4. Datenverwaltung

Denken Sie immer daran: Die Daten, die Sie in die Cloud übertragen oder ablegen, sind nach wie vor irgendwo auf einem physischen Server gespeichert. Deshalb ist es bei der Auswahl eines Cloud-Anbieters wichtig, auch dessen Datenschutz zu bewerten. Überlegen Sie, wer bei Ihrem Dienstleister alles Zugang zu Ihren Daten haben könnte und unter welchen Umständen. Berücksichtigen Sie auch den Maßnahmenplan des Anbieters für den Fall einer Datenschutzverletzung oder anderer widriger Umstände im Zusammenhang mit Ihren Daten.

Auch der Standort der Datenzentren spielt hierbei eine Rolle, denn lokale Verordnungen beeinflussen u. U., wer wann auf Ihre Daten zugreifen kann. Ein seriöser Cloud-Anbieter sollte alle Umstände auflisten, unter denen dieser Zugriff möglich ist, und ausdrücklich darauf hinweisen, wenn dies nicht auf Sie zutrifft.

5. Sicherheit

Sicherheit ist ein großes Plus beim Wechsel in die Cloud. Dank der Cloud ist nicht nur die Gefahr von Malware und DDoS-Angriffen geringer, es ist auch gewährleistet, dass Sicherheitsupdates automatisch eingespielt werden, sodass Sie immer auf dem neuesten Stand der Technik sind.

Natürlich ist Ihr Datenschutz letztlich nur so gut wie der Ihres Cloud-Anbieters. Da Sie Ihrem Provider einen Großteil der Verantwortung übergeben, sollten Sie sich zuvor gründlich informieren, wie er sein Netzwerk und Ihre Daten vor äußeren Bedrohungen schützt. Auch hier sind Zertifizierungen und Auszeichnungen ein guter Indikator des Erfolgs.

Und genau wie bei den vorherigen Punkten spielen auch materielle Dinge in puncto Sicherheit eine wesentliche Rolle. Rechenzentren sind Orte, in die potenziell eingebrochen werden kann und es ist daher wichtig zu wissen, wie gut diese Einrichtungen gesichert sind. Ein guter Dienstleister sollte Sie auch in dieser Frage überzeugen.

6. Betriebszeit (Uptime)

Viele dieser Fragen hängen ganz klar damit zusammen, wie zuverlässig das jeweilige Netzwerk ist. Gibt es signifikante Ausfälle? Wie oft ist das im Durchschnitt in einem Jahr der Fall? Da Störfälle Ihre Fähigkeit beeinträchtigen können, zu kommunizieren oder auf Dateien zuzugreifen, ist es wichtig, dass die Betriebszeit (Uptime) durch effektives Design und geeignete Failover-Mechanismen bei quasi 100% liegt.

7. Kundenbetreuung

Wahrscheinlich werden Sie bei jedem Cloud-Service früher oder später mit Problemen konfrontiert sein, seien es Ausfälle oder Schwierigkeiten bei der Nutzung bestimmter Dienste. Ein Cloud-Anbieter sollte daher über einen reaktionsschnellen und sachkundigen Kundendienst verfügen, der Ihnen bei der Lösung Ihres Anliegens behilflich ist.

Abgesehen von all den technologischen Aspekten, die Sie bei Ihrem Cloud-Provider beachten sollten, ist auch sein Umgang mit Kunden bedeutend. Im Notfall möchten Sie nicht in einer Warteschleife feststecken in der Hoffnung, irgendwann ein outgesourctes Callcenter zu erreichen. In solchen Situationen werden Sie froh sein, einen Anbieter gewählt zu haben, der Sie unverzüglich mit einem sachkundigen Gesprächspartner verbindet.

Ungetrübtes Vergnügen

So leicht man bei dieser neuen Technik auch in den Wolken schweben mag, die entscheidenden Faktoren, die ein Unternehmen bei der Auswahl berücksichtigen muss, werden bei der Einführung des Systems festgelegt. Unsere Liste ist keineswegs allumfassend; wahrscheinlich gibt es noch viele weitere Aspekte, die in Ihrer konkreten Situation zu beachten sind.

Auch hier gilt: Trotz der vielen Probleme, die eine gut implementierte Cloud-Lösung lösen kann, sollten Sie nicht vergessen, dass diese immer noch mit physischen Servern an realen Standorten bereitgestellt wird. Erst wenn Sie diese praxisrelevanten Faktoren des Cloud-Dienstes gründlich evaluiert haben, können Sie die Vorzüge der Cloud-Plattform voll ausschöpfen.

Sie möchten erfahren, wie sich Wildix als Cloud-Provider für digitale Kommunikation von anderen Anbietern unterscheidet? Dann lesen Sie bitte unseren kürzlich erschienenen Blog-Beitrag oder unsere Dokumentation über Datenhosting-Verfahren.

Russische Cyberangriffe: Geheime Sicherheitsrisiken enthüllt

russia-based cyberattackers

Das fieberhafte Wettrüsten hat sich heute von immer gefährlicheren Bomben auf immer ausgefeiltere Techniken zur Überwindung digitaler Sicherheitsmaßnahmen verlagert. Ähnlich wie beim Thema Nuklearwaffen ist einer der größten Gegner in diesem Ring Russland. Dessen Bemühungen, elektronische Datenbanken zu infiltrieren, reichen von politischen Organisationen bis hin zu Kraftwerken – und erweisen sich dabei als ebenso effektiv wie schwer zu fassen.

Dennoch konnten staatliche Geheimdienste aus aller Welt viele dieser von Russland ausgehenden Bedrohungen aufspüren. Im Zuge dessen wurden sowohl die Identitäten dieser Gruppierungen als auch ihre gängigsten Vorgehensweisen bei Cyberattacken enttarnt.

Spätestens jetzt, da Russland die Welt auch mit konventionellen Waffen angreift, ist es für jeden digitalen Kommunikationsexperten wichtig zu verstehen, wie diese Akteure vorgehen. Zudem müssen sie wissen, welche Bedrohungen durch Cyberangriffe es überhaupt gibt, um sich wirksam davor zu schützen.

Snake

Bei dem bekannten Hackerkollektiv Snake nimmt man an, dass es wohl schon seit 2004 aktiv ist. Die Gruppierung wird vom deutschen Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) als “Heiliger Gral der Spionage” bezeichnet und erhält die höchstmögliche Einstufung auf dem Advanced-Persistent-Threat-(APT)-Index.

Der erste von Snake durchgeführte Angriff fand im Dezember 2017 statt, als eine Malware das deutsche Außenministerium infizierte und deren Computer dazu brachte, gefälschte Websites zu kontaktieren. Auf diese Weise konnte Snake Daten von den Servern des Ministeriums sammeln und auf geheime Dokumente zugreifen.

Die Ermittler hatten jedoch das Glück, dass die Angreifer zwei Benutzernamen in den gehackten Datenbanken hinterließen: „Vlad“ und „Urik“. Trotz ihrer Unbestimmtheit reichten diese Namen aus, um die Angriffe auf das russische Unternehmen Center-Inform zurückzuführen. Da Center-Inform bekanntermaßen Verbindungen zum russischen Inlandsgeheimdienst FSB (Federal Security Service) unterhält, sind Geheimdienste auf der ganzen Welt einhellig zu dem Schluss gekommen, dass Snake als eine vom russischen Staat gesponserte Hackerverbindung operiert.

Sowohl das deutsche BfV als auch der kanadische Nachrichtendienst CSE beschreiben die von Snake erstellte Malware als „genial“ im Design. Dieses „Lob“ bezieht sich primär darauf, wie effektiv die Malware bei der Durchführung von Cyberangriffen ist: Sobald sie einen Computer infiziert hat, kann der Hacker ohne großen Aufwand oder Fachwissen die Malware zur illegalen Datenerfassung nutzen.

Das ist natürlich nur dann der Fall, wenn ein Gerät zuvor infiziert wurde. Doch wie andere Beispiele zeigen: Die Erstinfektion erfolgt nicht immer durch ein gewaltsames Eindringen in das System.

Fancy Bear

All jene, die die amerikanische Politik im Jahr 2016 aufmerksam verfolgt haben, dürften den Name ‘Fancy Bear’ bereits kennen. Fancy Bear, auch APT28 oder Sofacy genannt, rückte in den Fokus der Öffentlichkeit, als der Hack mit den Cyberangriffen auf die Präsidentschaftskampagne von Hillary Clinton, das Democratic National Committee und das Democratic Congressional Campaign Committee im Jahr 2016 in Verbindung gebracht wurde. Allerdings wird die Gruppe auch für weitere Angriffe zwischen 2014 und 2018 auf hochrangige Einrichtungen verantwortlich gemacht, darunter die Welt-Anti-Doping-Agentur, die Organisation für das Verbot chemischer Waffen und das Schweizer Chemielabor Spiez.

Die Angriffsziele von Fancy Bear sind allerdings nicht auf die Vereinigten Staaten und Westeuropa beschränkt – und auch nicht auf Organisationen. Zu den weiteren bekannten Opfern der Cyberangriffe der Hackergruppe gehören Journalisten aus Russland, der Ukraine und Moldawien, die sich kritisch über Wladimir Putin geäußert haben. Zwischen 2014 und 2016, während der russischen Angriffe auf die Ukraine und die Krim, trafen mit Fancy Bear in Verbindung gebrachte Cyberangriffe auch ukrainische Artillerieeinheiten und setzten diese außer Gefecht.

Da die vermuteten Absichten der Gruppierung größtenteils sich mit Interessen des russischen Staates decken, scheint es naheliegend, dass Fancy Bear Verbindungen zum Kreml unterhält. Die Untersuchungen des Cybersecurity-Unternehmens CrowdStrike, des britischen Foreign and Commonwealth Office und des US Special Counsel weisen eindeutig auf eine Verstrickungen zwischen Fancy Bear, der russischen Regierung und dem russischen Geheimdienst GRU hin.

Was Fancy Bear in der Riege der Cyberangreifern auszeichnet, ist die Methodik. Die Gruppe beschafft sich Daten in der Regel nicht durch gewaltsames Eindringen, sondern durch Social Engineering: Websites werden erstellt, die Benutzer zur Eingabe vertraulicher Daten verleiten sollen. Viele der Kampagnen resultieren aus gefälschten Mitteilungen, die die Empfänger zur Angabe von Zugangsdaten nötigen (auch bekannt als „Phishing“ oder „Spear Phishing“, wenn es um eine wichtige Person bzw. Konto geht). Sobald die Zielpersonen auf die Websites klicken oder ihre Anmeldedaten eingeben, infiziert Fancy Bear das Endgerät mit einer Schadsoftware, die illegal Daten von dem Gerät selbst und dem eingebundenen Netzwerk sammelt.

Fancy Bear ist äußerst effektiv und sogar in der Lage, mehrere Hacking-Kampagnen gleichzeitig auszuführen. Fancy Bear ist jedoch bei Weitem nicht die einzige mit Russland verbundene Gruppe, die solche Techniken einsetzt.

Cozy Bear

Eine andere, mit Russland in Verbindung gebrachte Gruppierung, die dafür bekannt ist, Phishing intensiv zu nutzen, ist Cozy Bear, auch APT29 oder The Dukes genannt. Cozy Bear ist seit mindestens 2008 aktiv. Es wird vermutet, dass sie mit dem russischen Auslandsgeheimdienst (SVR) kollaborieren und Regierungsnetzwerke in ganz Europa, insbesondere in den NATO-Mitgliedstaaten, angreifen. Weitere Ziele der Gruppe sind Thinktanks und Berichten zufolge das Demokratische Nationalkomitee in den USA.

Die folgenreichste Cyberattacke von Cozy Bear erfolgte 2020 mit massiven Datenschutzverletzungen bei SolarWinds. SolarWinds, ein Technologieunternehmen in den Vereinigten Staaten, wurde von Mitgliedern von Cozy Bear heimlich infiltriert, um Daten sammelnde Malware in das Hauptsystem des Unternehmens einzuschleusen. Dieser Hack fand sich bald bei Tausenden weiteren Opfern, da SolarWinds den Schadcode unwissentlich über ein Patch-Update verbreitete und so die Schwachstelle an wichtige Kunden weitergab, darunter Microsoft, Intel und das US-Verteidigungsministerium.

Wie Fancy Bear verwendet auch Cozy Bear in erster Linie Spear-Phishing, um in Systeme einzudringen. In riesigen Kampagnen werden Zugangsdaten von wichtigen Personen in Zielunternehmen abgefragt. Die Gruppe ist für ihre Beharrlichkeit bekannt, auch dann neue Angriffe auf etablierte Ziele zu starten, wenn der Zugang gesperrt wurde.

Sandworm

Während die Gruppe zumeist unter dem Namen der Dune-Kreatur bekannt ist, wird sie in manchen Kreisen auch Voodoo Bear genannt. Aber egal welchen Namen man der Hackergruppe gibt, Sandworm gehört zu den berüchtigtsten Cyberangreifern, die mit Russland in Verbindung gebracht werden.

Die mit dem GRU in Verbindung gebrachte Gruppierung führte mit ihren NotPetya-Malware-Angriffen, die 2017 gleichzeitig Frankreich, Deutschland, Italien, Polen, Großbritannien, die Vereinigten Staaten und vor allem die Ukraine betrafen, die umfangreichste Cyberattacke der Geschichte durch. Die Opfer erlitten einen Schaden von insgesamt 10 Mrd. US-Dollar.

In jüngerer Zeit entwickelte Sandworm eine Malware namens Cyclops Blink, die von bösartigen Agenten auf Netzwerkgeräten des IT-Sicherheitsanbieters Watchguard platziert wurde. Nach Angaben von US-Geheimdiensten ist Cyclops Blink wahrscheinlich ein Nachfolger von Sandworms eigenem Programm VPNFilter. VPNFilter infizierte Jahre zuvor Netzwerk-Router und verbreitete sich auf einer halben Million Rechner, um diese in ein globales Bot-Netz zu verwandeln, das von Sandworm und damit vom GRU kontrolliert wurde.

Aber was war das eigentliche Ziel von VPNFilter oder von Cyclops Blink? Besorgniserregend ist: Wir wissen es nicht genau. So wahrscheinlich es ist, dass Sandworm diese Malware zu Überwachungszwecken eingesetzt hat, so denkbar ist es auch, dass sie eine digitale Infrastruktur für verdeckte, aus Russland stammende Kommunikation einrichten. Es könnte ebenso als Grundbaustein für eine massive Störung der betroffenen Netzwerke dienen. Es sei daran erinnert, dass Sandworm im Jahr 2015 in der Lage war, große Teile des ukrainischen Stromnetzes lahmzulegen.

Die gute Nachricht ist, dass Watchguard im Fall von Cyclops Blink die von Sandworm genutzte Sicherheitslücke erfolgreich patchen konnte und dass Benutzer die Malware beseitigen können, indem sie ihren Computer löschen und die Software neu installieren. Dennoch zeigt das Beispiel, dass persönliche Hardware unwissentlich zu einem Werkzeug für Cyberangriffe umfunktioniert werden kann.

Bewährte Praktiken & Erkenntnisse

So undurchsichtig und unaufhaltsam diese Hackergruppen auch sein mögen, ihre Methoden garantieren keinen Erfolg. Sie können sich mit einer Kombination aus bewährten Sicherheitspraktiken und intelligent entwickelter Software wirksam gegen Cyberangriffe schützen, auch wenn versierte Cyberkriminelle im Internet lauern.

Zu diesen bewährten Praktiken gehört vorrangig, dass Sie sich gegen Phishing-Versuche wappnen. Das bedeutet, dass Sie nicht auf verdächtige Links klicken, nicht auf Spam-E-Mails oder auf Nachrichten mit Ihren Anmeldedaten oder Informationen zur Wiederherstellung Ihres Kontos antworten. Wenn Sie sich von zwielichtigen Websites und Dateien fernhalten, schützen Sie sich schon ziemlich gut. Aber Sie sollten auch in Betracht ziehen, zentrale Konten mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung oder Single Sign-On zu sichern.

In Bezug auf die Systeminfrastruktur bietet der Umzug von lokaler Hardware in die Cloud auch einen deutlich verbesserten Online-Schutz. Bedenken Sie, wie oft Cyberangreifer Malware und Exploits in der Hardware einschleusen, um ihre Angriffe auszuführen: Ist ein System in der Cloud, wird dieses Risiko weitgehend gemindert. Dies liegt zum einen daran, dass Schwachstellen gepatcht werden, sobald der entsprechende Hotfix steht, zum anderen gibt es aber auch keine traditionelle „Hardware“ mehr, die infiziert werden könnte.

Grundsätzlich gilt natürlich, dass es sich immer noch lohnt, Systeme zu verwenden, die intelligente Sicherheitsprotokolle einsetzen. Was die digitale Kommunikation anbelangt, so zeichnet sich Wildix durch eine Systemarchitektur aus, die Benutzer vor Infiltration und Abhören schützen und von Haus aus vollkommen sicher ist – ohne VPN, SBC oder andere Zusatzkomponenten. Mehr über die Sicherheitsmaßnahmen von Wildix erfahren Sie in unserem kostenlosen Whitepaper.

Wie auch immer Sie sich entscheiden: Sicherheit war noch nie so wichtig wie heute. Während Russland die Ukraine angreift, wird es wohl auch weiterhin Cyberangriffe starten und dabei auch ausländische Hardware in seine Bemühungen einbeziehen. Was Sie konkret dem entgegensetzen können, ist zu verstehen, wie die gängigsten Methoden russischer Cyberangriffe aussehen und Ihre Endgeräte entsprechend zu schützen.

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Hören Ihre Tischtelefone mit?

Sicherheitslücken bei Yealink zeigen, wie wichtig Datenschutz bei UCC ist

Yealink vulnerabilities show how that in UCC, security matters

Viele von uns haben sich an das Sammeln von Daten gewöhnt, im Guten wie im Schlechten. Ob Website-Cookies oder das Erfassen von Suchanfragen – unsere Aktivitäten im Internet werden in gewissem Umfang überwacht, und das wird meist auch toleriert.

Trotz dieses Wissens wären wir sicher schockiert zu erfahren, dass ein vergleichbares Tracking auch über die Telefonanlage am Arbeitsplatz erfolgen kann. Schließlich ist es nicht üblich, dass Bürotelefone aktiv Daten über uns sammeln, zumal in den meisten Unternehmen Telefongespräche höchst vertraulich sind.

Was also, wenn sich herausstellt, dass Ihr Telefonsystem in der Lage ist, Sie abzuhören?

Schlimmer noch: Was, wenn Sie nicht einmal mit Sicherheit wissen, wer am anderen Ende der Leitung mithört?

Sicherheitsprobleme bei Yealink

Für Unternehmen sind dies besonders drängende Fragen, nachdem ein beunruhigender Bericht über Endgeräte des chinesischen Herstellers Yealink, insbesondere des Typs T54W, Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Hardware-Sicherheit aufkommen lässt.

Am 28. September letzten Jahres reichte der Senator Chris Van Hollen (Mitglied der Demokratischen Partei für den Bundesstaat Maryland) beim US-Handelsministerium ein Schreiben ein, in dem er sich auf eine Untersuchung des Beratungsunternehmens Chain Security bezog. In diesem Bericht stellte Chain Security zahlreiche Sicherheitslücken bei den Geräten der Firma Yealink fest und verwies auf mehrere Funktionen, die allem Anschein nach gezielt Kundendaten sammeln.

Noch besorgniserregender ist jedoch die Schlussfolgerung des Berichts von Chain Security, wonach Yealink „höchstwahrscheinlich“ Kundendaten direkt mit der chinesischen Regierung austauscht, und zwar mittels der eigenen Hardware.

Möglich wird diese Datenerfassung in erster Linie offenbar durch die Art und Weise, wie Yealink-Telefone mit dem Unternehmensnetzwerk und den PCs verbunden sind. Die Geräte nutzen eine Device-Management-Plattform (DMP), um sich mit den auf dem PC laufenden Programmen zu verbinden. Dies ist bei VoIP-Hardware, die an ein PC-basiertes System angeschlossen wird, die Regel. Weit weniger normal, um nicht zu sagen besorgniserregend, ist jedoch die Tatsache, dass die DMP von Yealink in der Lage ist, Anrufe aufzuzeichnen und den Browserverlauf auf dem angeschlossenen PC zu verfolgen – beides ohne das Wissen des Endbenutzers.

Potenzielle Tracking-Komponenten

Laut dem Bericht von Chain Security „erfasst und speichert [die Yealink DMP] die WAN-IP“ des Geräts eines Endbenutzers und kann jeglichen Web-Verkehr von Geräten protokollieren, die mit dieser verbunden sind. Darüber hinaus speichert die DMP Gesprächsdaten von Telefonaten, die von diesem Telefon oder daran angeschlossenen Geräten geführt werden.

All dies ist insbesondere deshalb erwähnenswert, weil die Yealink DMP aus der Ferne von einem Yealink-Mitarbeiter bedient werden und dieser über die Plattform auf alle gesammelten Daten zugreifen kann – seien es IP-Adressen, Web-Traffic oder ganze Gesprächsaufzeichnungen.

Noch bedenklicher ist, dass Yealink-Mitarbeiter mithilfe der Yealink DMP einen laufenden Anruf nach Belieben aufzeichnen und die Aufzeichnung zur weiteren Verwendung speichern können.

Auch scheint dieser Remote-Zugang nicht nur gelegentlich von Yealink genutzt zu werden. Chain Security stellte fest, dass Yealink-Telefone während des „Normalbetriebs“ mit den von China kontrollierten AliCloud-Servern kommunizieren, was den Verdacht auf Kontrolle und gezieltes Abhören verstärkt.

Bildlich gesprochen handelt es sich hierbei vielleicht nicht gerade um ein Großfeuer, doch diese Überwachungsaktivitäten in Verbindung mit den Server-Kontakten sorgen für viel Rauch. Die Angelegenheit gewinnt noch an Brisanz, wenn man Yealinks direkte, langjährige Verbindungen zur chinesischen Regierung und den kontinuierlichen Datenaustausch mit letzteren bedenkt, von der Chain Security ebenfalls berichtet.

Weiterreichende Sicherheitsbedenken

Zudem scheinen die fraglichen Yealink-Produkte ganz offensichtliche Sicherheitsmängel aufzuweisen, die einen ganzen Unternehmensserver gefährden können:

Chain Security bemerkt dazu, die Yealink-Telefone seien „vorkonfiguriert, um Anmeldeinformationen für die Verbindung und den Zugriff auf das Gerät von 187 ‚vertrauenswürdigen‘ digitalen Zertifizierungsstellen zu akzeptieren“. Mit anderen Worten: Unbemerkt vom Endbenutzer können viele zusätzliche Instanzen auf die Yealink-Geräte zugreifen; das heißt sollte der Nutzer eines solchen Yealink-Geräts kompromittiert werden, hat der Akteur leichten Zugang zum Netzwerk des Endbenutzers.

Doch ein Hacker muss sich mitunter nicht einmal als „vertrauenswürdige“ Instanz ausgeben. Der unbemerkte Zugriff wird ihm zusätzlich erleichtert, da das Gerät nicht gegen Brute-Force-Anmeldeversuche geschützt ist. Das bedeutet, dass sich der Angreifer durch einfaches, wiederholtes Erraten von Benutzernamen/Passwort-Kombinationen Zugang zu einem Endgerät verschaffen kann.

Als wären diese Umstände nicht schon schlimm genug, so lassen die Yealink-Geräte auch die branchenüblichen digitalen Signaturen zur Authentifizierung gültiger Firmware-Änderungen vermissen. Erhalten also externe Akteure Zugang zu einem Telefon, können sie die aktuelle Firmware umgehend überschreiben, sofern die neue Software mit der Hardware kompatibel ist.

Dies ermöglicht es einem Hacker, eine Firmware zu installieren, die nicht nur die auf dem Yealink-Telefon aufgezeichneten Daten (mittels der bereits erwähnten Datenerfassung) überwacht, sondern sämtliche Aktivitäten im Firmennetzwerk.

Fazit zu den Yealink-Geräten

Wir haben es mit einem Telefon zu tun, das Anrufe, IP-Adressen und Internetaktivitäten aufzeichnen – und zwar jederzeit und ohne Wissen des Endnutzers – und diese Daten an andere Stellen weitergeben kann.

Wenngleich es naheliegend ist, dass die Daten bei Yealink oder sogar bei der chinesischen Regierung landen, ist nicht auszuschließen, dass völlig unbekannte Akteure die Schwachstellen in diesen Telefonen für ihre Zwecke ausnutzen. So oder so, das Ergebnis ist für kein Unternehmen erfreulich.

Selbst in einer Zeit, in der das Datensammeln Alltag ist, hat die Sicherheitsarchitektur der Telefone der Firma Yealink weit mehr Überwachungsmöglichkeiten, als jedem Unternehmen lieb sein kann.

Allgemeine Schlussfolgerungen

Diese Erkenntnisse sollten allen, die sich für Yealink-Telefone interessieren, zu denken geben. Doch lassen sich daraus auch weiterreichende Schlussfolgerungen in puncto Sicherheit ziehen.

Zunächst ist anzumerken, dass es natürlich absurd wäre, nun sämtliche in China hergestellten Geräte infrage zu stellen. Immerhin werden viele Geräte in China produziert, die bei Weitem nicht diese Probleme aufweisen.

Viel wichtiger sind die Fragen nach der Sicherheit und dem Vertrauen im Allgemeinen. Wie dieses Beispiel zeigt, hat Kommunikationstechnik ein enormes Potenzial, in Ihre Privatsphäre einzudringen – bis hin zu einem verdeckten Überwachungsgerät direkt auf Ihrem Schreibtisch.

Zu Ihrer eigenen Sicherheit ist es wichtig, dass Sie dem Hersteller der VoIP-Hardware vertrauen können. Er muss nicht nur wirksame Sicherheitsvorkehrungen implementieren, sondern auch bereit sein, seine eigene Kontrolle über die Produkte außerhalb notwendiger Software-Updates aufzugeben.

Wenn Sie sich für einen neuen Anbieter entscheiden, sollten Sie sich also viele wichtige Fragen stellen: Welche Informationen erhalten Sie von Ihrem Anbieter über die Sicherheitsmerkmale seiner Hardware? Welche Rolle spielt der Anbieter bei der Produktbetreuung nach der Lieferung und Inbetriebnahme des Geräts? Welche Geschäftsbeziehungen bestehen zwischen Ihrem Anbieter und anderen Unternehmen, die möglicherweise an Ihren Unternehmensdaten interessiert sein könnten?

Insbesondere, wenn ein Anbieter etwas wie einen ständigen DMP-Zugang einfordert, sollte das sofort aufhorchen lassen. Derartige Fernsteuerungsmöglichkeiten sind im besten Fall ein schlechtes Sicherheitskonzept und im schlimmsten Fall ein aktiver Versuch der Datenerfassung.

Um die Sicherheit Ihres Unternehmens zu gewährleisten, ist es daher wichtig, diese Faktoren genauso zu berücksichtigen wie alle anderen Sicherheitsaspekte auch. Wenn Sie Ihrem Anbieter nicht vertrauen können, dass er Ihre eigenen Daten schützt, wozu ist er dann als Technologiepartner gut? Und wenn dieser zudem noch Daten mit Regierungen austauscht, die in einen “Cyberwar” verwickelt sind, wird die Situation nur noch problematischer.

Berücksichtigen Sie beim Abwägen Ihrer Hardware-Optionen also nicht nur die Sicherheit im Allgemeinen. Mindestens ebenso wichtig ist die Frage, wieviel Vertrauen Sie in den Anbieter setzen können, um Ihre Sicherheit zu gewährleisten – oder, noch wichtiger, ob der Anbieter selbst eine potenzielle Sicherheitsbedrohung darstellt.

Wie Wildix die Sicherheit in unseren UCC-Systemen gestaltet, können Sie in unserem kostenlosen Whitepaper nachlesen.

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