Bei Artelecom entschied man sich vor 2 Jahren für Wildix. Die belgischen Telekommunikationsspezialisten von Artelecom – allen voran Albert Ruche – haben 18 Jahre lang Avaya-Systeme verkauft. Artelecom hat insgesamt vier Mal den ersten Platz als Vertriebspartner mit den meisten, in Belgien durchgeführten Avaya-Installationen belegt. Trotzdem hat man sich vor zwei Jahren dazu entschieden, Teil des blauen Ökosystems von Wildix zu werden und kommentiert das pointiert mit den Worten: “Man müsste schon verrückt sein, weiterhin Avaya zu verkaufen, nachdem man einmal Wildix installiert hat.”
Wir haben ein ausführliches Interview mit Albert Ruche und seinem Mitarbeiter Eddy geführt, in dem sie erklären, weshalb sie sich für Wildix und gegen Avaya entschieden haben:
„Avaya hat drei großartige Kommunikationsprodukte: IP Office™, Avaya Aura® Communication Manager und Avaya Aura® Contact Center. Mit der auf dem Markt erhältlichen Wildix-Lösung ist wohl am ehesten IP Office™ vergleichbar. Es muss an dieser Stelle jedoch angemerkt werden, dass einige Wildix-Funktionen nur auf den anderen beiden, zuvor genannten Plattformen verfügbar sind. Ganz ehrlich gesagt ist eine Software wie Avaya Aura® Communication Manager unverschämt teuer, ich würde mich nicht trauen, sie einem Kunden anbieten. Der Kostenpunkt für den Einbau einer redundanten Funktion in die Avaya Aura® Communication Manager-Plattform nähert sich in etwa 40.000 Euro, während sie bei Wildix gar nicht verrechnet wird.
Es ist wichtig, sich vor Augen zu halten, dass zur Installation dieser drei Avaya-Produkte jeweils gesonderte und kostenpflichtige Integrationen notwendig sind. Diese Integrationen sind wiederum mit Einschränkungen verbunden, insbesondere in Hinblick auf die Anzahl der Benutzer. Wir bei Artelecom hatten nur eine Integration für den Vertrieb von IP Office™ zur Verfügung, die allerdings den Systemzugang auf 2.500 Benutzern limitierte. Beim Wildix WMS, das auf die Verwaltung mehrerer Standorte hin ausgerichtet ist, besteht als Einschränkung lediglich eine limitierte Benutzeranzahl pro PBX, im Netzwerk hingegen gibt es keine Beschränkung hinsichtlich der Anzahl der PBX-Anlagen. Bei Avaya ist ab einer Anzahl von 2.500 Benutzern die Zusammenarbeit eingeschränkt: Präsenzstatus sowie Supervision von einem Standort zu einem anderen sind nicht verfügbar. Die Avaya-Lösung für mehrere Standorte beschränkt sich auf Trunking.
Vor zwei Jahren haben wir die Entscheidung gefällt, auf Wildix umzusteigen, weil das Avaya-System mittlerweile komplett veraltet und nicht mehr markttauglich war, es wurde immer schwieriger, ein solches System zu verkaufen. Avaya ist nicht in der Lage, all jene Funktionen anzubieten, über die Wildix verfügt.
Wenn ein Kunde beispielsweise mit Avaya eine Auswahl von Funktionen nutzen möchte, die in etwa vergleichbar sind mit jenen, welche die Benutzeroberfläche der Wildix Collaboration bietet, wie Instant Messaging, das Versenden von SMS oder die Konferenzschaltung, dann hätte dieser Kunde in eine ganze Reihe von äußerst teuren Plattformen investieren müssen: ich denke da an das oben erwähnte One X Portal, an IP Office ™ oder auch an die bereits genannten Aura Systeme. Natürlich sind hier Funktionen wie Post-It, Faxserver, SMS-Server, Dateiübertragung im Instant Messaging, Remote-PC-Steuerung nicht möglich. In diesem Kontext überrascht auch nicht, dass diese Plattformen eine erhebliche Kapitalinvestition im Vorhinein bedürfen. Das stellt eine Vertriebsart dar, die in keinster Weise mehr der Demokratisierung der Telefonie-Dienste in OPEX entspricht.
Man muss wissen, dass jede dieser Plattformen eine virtuelle Maschine benötigt. Das bedeutet zum Beispiel, dass für das Hosting einer IP Office™-Lösung 4 Server nötig sind, während es bei Shoretel 7 Server sind – und bei Wildix nur 1 einziger Server.
Weitere Funktionen zu Avaya gibt es nur dank DevConnect, einer kollaborativen Website, auf der Anwendungen und Dienste von Avaya-Partnern zur Verfügung gestellt werden. Diese Software-Anwendungen, wie z.B. der Faxserver, sind allerdings nicht kostenlos. Für die Anschaffung von 2 Faxlinien wurde uns ein vierstelliger Betrag in Rechnung gestellt, was recht verwunderlich ist angesichts der Tatsache, dass Wildix den Faxdienst bereits als festen und kostenlosen Bestandteil in seiner Basislizenz vorsieht. Ein weiteres verblüffendes Beispiel stellt die Avaya-Sprachnachrichten-Lizenz dar, die auf 4 gleichzeitig einsehbare Kanäle beschränkt ist. Das hat zur Folge, dass nur 4 Benutzer ihre Voicemail-Nachrichten gleichzeitig abhören können, andere müssen warten. Dieser Service ist gut mehrere tausend Euro wert. In der Wildix Basislizenz ist er ohne Zusatzkosten enthalten.
Was den Umstieg von Avaya zu Wildix betrifft, können wir ausgehend von unseren Erfahrungen sagen, dass er extrem einfach war. Ganz offen gesagt ist das Avaya-System ausgesprochen schwerfällig und extrem komplex im Vergleich zu dem intuitiv gestalteten Wildix-System. Wir haben nur 4 Monate gebraucht, um uns alle Funktionen anzueignen und uns mit dieser neuen Lösung vollständig vertraut zu machen, welche einfacher zu verwalten und zu installieren ist. Wir konnten dadurch die durchschnittliche Installationszeit pro Kundenauftrag mindestens halbieren.
Sowohl bezogen auf die Preisgestaltung als auch bezogen auf die Komplexität bei der Projektdurchführung lässt sich festhalten: Avaya steht mit seiner Komplexität Wildix mit seiner Einfachheit diametral gegenüber. Bei Avaya umfasst die Anzahl der Referenzen Tausende von Zeilen, während der Wildix-Katalog insgesamt nur 146 Referenzen zählt und somit die Erstellung eines Angebots effizient und zeitsparend erfolgen kann, ein nicht unerhebliches Detail. Der Preis für die Einrichtung eines Arbeitsplatzes ist bei Avaya im Allgemeinen dreimal so hoch wie bei Wildix, wobei Wildix viel mehr Funktionen bietet.
Ein weiterer wunder Punkt ist der technische Support. Der technische Support von Avaya ist auf Englisch und die durchschnittliche Zeitspanne für Rückmeldungen beträgt fast zwei Wochen, während Wildix den technischen Support in mehreren Sprachen anbietet und schnellere Bearbeitungszeiten garantiert.
Festzuhalten ist weiter, dass die Updates bei Avaya recht teuer sind und vor allem einhergehen mit einer kompletten Neukonfiguration des Systems.
Gleichzeitig ist der Support für den Vertrieb von Avaya sehr schlagkräftig, fallweise wird ein Preisnachlass von bis zu 70% angeboten. Darauf muss man vorbereitet sein, wenn man um einen Kundenauftrag buhlt und Avaya dabei als Konkurrenten gegenübersteht. Avayas Gesamtstrategie folgt allerdings keiner klaren Linie, sie ist nicht durchdacht und strukturiert. Um diesen Kritikpunkt zu veranschaulichen, darf ich als Beispiel jene Software anführen, die eine Videokonferenzen mit 6 Teilnehmern ermöglichte. Diese Software wurde aus dem Produktangebot genommen, um die Lösung von Radvision zu pushen: Radvision wurde nämlich von Avaya im Jahr 2012 übernommen. Sieht man einmal von der Basislösung SMB9 – heute Avaya Scopia – ab, kostet die Videokonferenz-Lösung mehrere Tausend Euro. Während unserer jahrelangen Zusammenarbeit mit Avaya haben wir beobachtet, dass leistungsfähige Produkte brüsk vom Markt genommen worden sind, obwohl wir einiges an Zeit in die Produktschulung investiert hatten, nur um durch Produkte ersetzt zu werden, die durch Firmenakquisitionen hinzugekommen waren.
In aller Bescheidenheit kann ich heute darauf verweisen, dass Albert und ich – auch intern – zu 100% die Wildix-Lösung verwenden, während wir zuvor, zu Zeiten unserer Zusammenarbeit mit Avaya, zwar Systemintegratoren waren, die diese Lösungen verkauften, sie allerdings selbst nicht nutzten. Die Art und Weise, wie wir über das Produkt im Verkaufsgespräch sprechen konnten, litt früher natürlich ganz wesentlich unter diesem Umstand.
Wir hatten selbstverständlich die Avaya-Lösung intern installiert, aber wir nutzten sie ausschließlich dazu, um Anrufe entgegenzunehmen. Heute hingegen haben wir dank Wildix eine völlig neue Arbeitsweise etabliert. Instant Messaging, Mobilitätsmodus und File-Sharing ersparen uns einiges an Zeit.
Zusammenfassend würde ich sagen, dass Avaya aus Systemintegratoren besteht, die ihre Gewohnheiten nicht ändern wollen – denn wenn sie auch nur ein klein wenig über den Tellerrand hinausschauen, müssen sie unweigerlich feststellen, dass Avaya in allen Punkten seinen Konkurrenten mittlerweile hinterherhinkt. Auch ohne die berühmte Kristallkugel, um in die Zukunft zu blicken, ist mehr als deutlich, dass Avaya nicht in der Lage ist, den Rückstau an verpassten Innovationsschritten wettzumachen. Alles was ich dazu sagen kann ist, dass wer einmal Wildix verkauft hat, niemals mehr in der Lage sein wird, Avaya zu verkaufen.”