Tech und Familie: Unified Communications können bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie helfen

Smart working e maternità

Das Durchschnittsalter von Frauen bei ihrer ersten Schwangerschaft nimmt seit vielen Jahren zu. Laut Eurostat bekommen europäische Frauen ihr erstes Kind heute im Alter von 30,7 Jahren. Noch vor dreißig Jahren lag dieser Wert bei etwa 27 Jahren. Für die Verschiebung der Mutterschaft in der Lebensplanung von Frauen wird vielfach als Grund genannt, dass Frauen vor dem einschneidenden Erlebnis der Mutterschaft zunächst an ihrem Berufseinstieg arbeiten und die ersten Sprossen der Karriereleiter hochklettern möchten. 

Die heutige Technologie kann Frauen ermöglichen, in vielen (wenn auch nicht allen) Fällen die Mutterrolle mit jener einer voll in ihrem Beruf stehenden Frau zu vereinen. Leider hakt es aber immer noch viel zu häufig an Arbeitgebern, die nicht bereit sind, diese Technologie und die entsprechenden flexibleren Arbeitsmodelle im Unternehmen einzuführen, oder aber einem gesellschaftlich verankerten Diktum, wonach sich die Frau zwischen Karriere und Mutterschaft entscheiden müsse. An dieser Stelle soll nun nicht plakativ ein komplexes Problem scheinbar einer einfachen Lösung zugeführt werden, allerdings bleibt festzuhalten, dass die heutigen Technologien neue Optionen eröffnen – und Frauen sollten ein Recht haben, zu entscheiden, ob sie diese im Sinne der individuell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Lebensplanung in Anspruch nehmen wollen oder nicht.

In Tallinn, Odessa, Trento und Lille haben wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Wildix getroffen. Sie erzählen uns, wie sie dank der Unified Communications-Technologie ihre Rolle als Eltern und ihre Karriere in Einklang bringen können – und ganz nebenbei so manches Vorurteil aus dem Weg räumen. 

Für diesen ersten Teil unserer Reihe “Tech & Family” haben wir Daria Koval, Purchasing Manager und Mutter von Olivia, die zum Zeitpunkt des Interviews gerade mal 2 Monate alt war, zum Gespräch eingeladen.

Daria Koval zeichnet sich bei Wildix für die Koordination der Lieferanten,  für die Lagerung und die Qualität von Waren und Service verantwortlich. Sie nimmt damit eine strategische Position im Unternehmen ein. Ihre Aufgaben haben sie häufig zu Reisen nach China geführt, um die Produktionskette im Auge zu behalten, die Qualität zu überwachen, aber auch die Technologieentwicklungen beim Einkauf neuer Produkte berücksichtigen zu können. Reisen, die sie dazu veranlassten, den Beginn eines persönlichen Projekts hinauszuzögern: ein Baby zu haben.

Daria startete im Alter von 20 Jahren im Unternehmen. Nach 13 Jahren, die sie ihrer Karriere bei Wildix gewidmet hatte, stellte sie für sich fest, dass der Zeitpunkt gekommen war, an dem sie ihren Wunsch Mutter zu werden verwirklichen und dieses Projekt nicht weiter aufschieben wollte: „Es war für mich enorm wichtig, dass ich nicht gezwungen war, zwischen der Fortsetzung meiner Karriere und der Geburt eines Kindes wählen zu müssen. Ich wusste, dass die Firma mich auf jeden Fall unterstützen würde. Und ich wusste, dass ich sowohl Mutter sein als auch meine berufliche Position behalten konnte. Ich musste einfach bereit sein für dieses neue Abenteuer und mein neues Leben entsprechend gut organisieren, da ich keinesfalls Abstriche weder in Bezug auf meine Karriere noch in Bezug auf meine Rolle als Mutter machen wollte.“ 

Eine produktive Schwangerschaft 

Es wird allgemein angenommen, dass eine Schwangerschaft und die ersten Monate mit dem neugeborenen Baby schwierig seien und jedenfalls negative Auswirkungen auf die Produktivität der Mitarbeiterin habe. Daria kann andere Erfahrungswerte teilen: „Ich habe 8 Monate in unserem Büro in Tallinn gearbeitet und hatte das große Glück,  während meiner Schwangerschaft keine gesundheitlichen Probleme bewältigen zu müssen. Ich konnte jeden Tag ins Büro gehen. Ich bin während meiner Schwangerschaft auch beruflich nach China und Barcelona gereist. Nur im letzten Schwangerschaftsmonat waren Anpassungen nötig. Mein müder Körper zwang mich zu häufigeren Pausen und Positionswechseln und ich war auf einen bequemen Arbeitsplatz angewiesen. Ich habe erst im neunten Monat begonnen, das Home Office zu nutzen. Es war schlicht einfacher zu bewerkstelligen. Ich fand eine bequeme Position, benutzte meinen Bauch als Unterlage für meinen Laptop und arbeitete von einem Sessel aus. Das hat mir sehr geholfen.“

Eine Geburt ohne Komplikationen, gefolgt von einer schrittweisen und relativ raschen Rückkehr in den Arbeitsalltag

Daria erzählt davon, dass ihr Kind an einem Sonntag geboren wurde und sie am Vortag noch von zu Hause aus gearbeitet habe. „4 Tage nach der Geburt, als ich wieder zu Hause war, öffnete ich meinen Computer und fing an, auf die ersten E-Mails zu antworten. Den Rest der Woche habe ich bereits 2-3 Stunden pro Tag gearbeitet. Zwei Monate später war ich wieder zu 100% in meinen Arbeitsalltag zurückgekehrt.“

Gleichzeitig stillen und arbeiten: eine Option? 

Während Frauen in vielen Ländern zwischen 12 und 52 Wochen Mutterschaftsurlaub zusteht, sieht unsere Befragte im schnellen Wiedereinstieg etwas Positives, das überwältigenden Erfahrung als junge Mutter keinen Abbruch tut. Sich um ein Baby zu kümmern, ist wunderbar. Gleichzeitig kann der schrittweise und behutsame Wiedereinstieg in den Arbeitsalltag auch einen Ausgleich schaffen.

Daria Koval dazu: „Ein Neugeborenes schläft in den ersten Lebensmonaten viel, so dass Zeit zur Verfügung steht. Ich habe das Glück, dass mein Unternehmen mir Tools zur Verfügung stellt, die es mir ermöglichen, von zu Hause aus zu arbeiten. Aber vor allem fühle ich mich nicht ausgeschlossen von meinem bisherigen Arbeitsumfeld. Das UCC-System ermöglicht es mir, mit einer Vielzahl von Mitarbeitern meines Unternehmens weiterhin im regen Austausch zu bleiben. Ebensolches gilt für die von mir betreuten Lieferanten. Auf diese Weise kann ich meine freie Zeit als junge Mutter der Firma und dem, was ich während meiner Karriere aufgebaut habe, zugutekommen lassen.“ 

Daria erzählt uns: „Das Stillen ist zu meiner großen Überraschung eine Zeit ruhiger Momente, während derer ich meine Anrufe tätigen kann. Olivia weint nicht und ich habe eine Hand frei.“

Flexibilität führt zu einer Win-Win-Situation

Natürlich ist Flexibilität eine wichtige Voraussetzung dafür, dass diese schrittweise Wiederaufnahme der Arbeit gelingen kann. Junge Mütter wie Daria richten Arbeitsphasen nach den Schlafenszeiten des Babys ein. Daria Koval erklärt: „Ich stille mein Kind alle 2 bis 3 Stunden, aber dann schläft sie 2 bis 3 Stunden. So kann ich diese Zeit der Arbeit widmen, Anrufe entgegennehmen, meine E-Mails beantworten und Telefonkonferenzen abhalten. Ich habe den riesigen Vorteil, dass ich meine Zeit managen kann. Das heißt, dass ich um 20 Uhr einen Anruf aus Asien entgegennehme und um 6 Uhr morgens eine E-Mail beantworte. Mittags bin ich dann nicht erreichbar, weil ich gerade meine Tochter stille. Im Vordergrund steht die Tatsache, dass ich in der Lage bin, meine Arbeit autonom zu erledigen, nicht das Wie bzw. Wann. Der einzige Unterschied besteht darin, dass meine Arbeitszeiten dem Rhythmus meines Kindes angepasst sind.

Das ist eine Win-Win-Situation. Zum einen ist mein Kind bei guter Gesundheit und hat die Aufmerksamkeit seiner Mutter. Zum anderen kann das Unternehmen auf eine engagierte Mitarbeiterin setzen, die glücklich darüber ist, nicht auf einen Beruf, der ihr am Herzen liegt, verzichten zu müssen. Ich bin dankbar, dass ich mit Hilfe der heutigen Technologie beide Rollen ausfüllen kann. Beide Rollen bedeuten mir nämlich viel. Ich bin glücklich statt eines “entweder – oder” auf ein “sowohl – als auch” setzen zu können.

Bei der Arbeit kann ich mein Team leiten und deren Arbeit überwachen. Aber ich sitze zu Hause und kann so das erste Lächeln miterleben, die ersten Bewegungen meiner Tochter. Sie fängt bereits an, meine Hand zu nehmen und Geräusche zu machen. Mir ist klar, dass andere Frauen Babysitter, Kinderkrippen oder ihre Familien als Unterstützung benötigen, um die Betreuung abdecken zu können. Ich muss diese Wahl nicht treffen. Mir ist klar, dass ich mich damit in einer privilegierten Position befinde. Ich habe Glück. Denn ich kann mich um mein Kind kümmern, und meine Karriere gerät aufgrund meiner Mutterschaft nicht ins Stocken. Umgekehrt habe ich nicht für meine Karriere auf das Glück, Mutter zu werden, verzichten müssen. Ich kann beide Rollen, nämlich einerseits als junge Mutter, die sich liebevoll um ihr Kind kümmert, und andererseits als Frau, die voll im von ihr mit Begeisterung ausgeführten Beruf steht, leben.“ 

Darias Rat an Unternehmen

„Ich rate Unternehmen dazu, die notwendigen Tools zur Verfügung zu stellen und die Vorteile von Unified Communications zu nutzen. So eröffnen sie Frauen die Option, die berufliche und private Lebensplanung besser in Einklang zu bringen. Alle Beteiligten können davon profitieren. Die Zukunft ist da – und Unternehmen sollten diese Chance nutzen.“

25% der Wildix-Mitarbeiter sind Frauen unter 30 Jahre. 80% dieser Frauen haben bisher keine Kinder.

Steve OSLER, CEO von Wildix:

„Menschen arbeiten gerne, und Mütter sind da keine Ausnahme. Es ist sexistisch, eine junge Mutter zu zwingen, all ihre sozialen Interaktionen bei der Arbeit aufzugeben, weil sie schwanger ist. Frauen sollten die Wahl haben zu entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt für ein Baby gekommen sei und wie sie diese erste Zeit mit dem Kleinkind gestalten wollen. Nicht alle Berufe ermöglichen eine rasche Rückkehr in den Berufsalltag. Doch gerade bei solchen, bei denen Bürotätigkeiten im Vordergrund stehen, ist das durchaus möglich.  Das Home Office eröffnet hier große Chancen Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Wildix steht für die Freiheit von Frauen, zu entscheiden, ob und wann sie ein Baby bekommen möchten. Ohne dass dies negative Auswirkungen auf ihre Karriere hat.“

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