Nicht erst seit der Pandemie hat die Verlagerung von Anwendungen und Kommunikationssystemen in die Cloud für viele Unternehmen oberste Priorität. Schließlich liegt der Mehrwert dieser Lösung auf der Hand und trat durch die Lockdowns umso deutlicher zutage. Mit einer Cloud-basierten Lösung spielt der Arbeitsort kaum noch eine Rolle – zumindest bei vielen Tätigkeiten. Ganz gleich, ob Sie kommunizieren, Daten sammeln oder darauf zugreifen oder neue Mitarbeiter einarbeiten: Die Cloud stellt sicher, dass alles ständig verfügbar ist – zuverlässig und unabhängig von einem festen Arbeitsplatz.
Kein Wunder also, dass dieses Modell inzwischen so überaus populär, ja geradezu magisch ist; vielleicht sogar zu magisch.
Viele Unternehmen, die die Cloud in Betracht ziehen, tappen in die Falle, diese Technologie als Allheilmittel zur Gewährleistung ihrer Geschäftskontinuität und Sicherheit anzusehen. Natürlich bietet die Cloud eine sicherere, zuverlässigere und besser zugängliche Kommunikationsinfrastruktur. Doch wie bei jeder anderen Lösung auch eignen sich nicht alle Alternativen gleichermaßen, und nicht alle bieten die gleiche Qualität oder Funktionalität.
Um die Cloud zu entmystifizieren – und zu zeigen, was sie wirklich kann – sollten Sie die folgenden sieben Aspekte beachten, die bei der Auswahl eines effektiven Cloud-Anbieters entscheidend sind.
1. Zertifizierung
Eigentlich selbstverständlich, aber unterschätzen Sie nicht, wie wichtig die branchenweite Anerkennung eines Cloud-Service-Anbieters ist. Er muss schließlich verlässlich sein, und eine gute Methode, dies zu überprüfen, ist, sich an Expertenmeinungen zu orientieren. Zu beachten sind hierbei die Konformität mit ISO 27001 und der Nachweis, dass die betreffende Infrastruktur in regelmäßigen Abständen auditiert wird.
Ferner sollten Sie prüfen, ob die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften wie HIPAA und DSGVO gewährleistet ist. Erfüllen der Cloud-Anbieter und seine Infrastruktur diese Anforderungen von vornherein, erspart dies Ihrem Unternehmen (und Ihnen) später eine Menge Ärger.
2. Technologie
Um es noch einmal zu betonen: Nicht alle Cloud-Optionen sind gleich gut oder für die gleichen Zwecke gedacht. Wie bei allen anderen Technologien auch sind einige für bestimmte Aufgaben besser geeignet als andere.
Daher ist es unerlässlich, jeden Provider mit einer klaren Vorstellung davon zu beurteilen, was Sie von dessen Cloud-Diensten erwarten. Welche Anwendungen wollen Sie in die Cloud verlagern? Welche Prozesse sollen remote zugänglich gemacht werden? Wie viel Zeit sind Sie bereit, in die Anpassung zu investieren?
Viele Anbieter bieten Ihnen diesbezüglich einen Überblick über ihre Leistungen, aber es erleichtert die Entscheidung, wenn Sie mit klaren Erwartungen an die Sache herangehen.
3. Datenzentren
Die ganze Magie der Cloud beruht offensichtlich darin, die Datenspeicherung in den Äther zu verlagern. In der Praxis besteht die Cloud jedoch aus auf dem Globus verteilten Datenzentren. Sollten diese Rechenzentren ausfallen oder anderweitig kompromittiert werden, kann der Zugriff auf Ihre Cloud-Anwendungen darunter leiden.
Bei der Auswahl Ihres Cloud-Anbieters ist es daher wichtig, die physische Infrastruktur genauso zu berücksichtigen wie die digitale. Idealerweise sollten sich die Rechenzentren eines Dienstleisters an besonders gesicherten Standorten befinden, um Katastrophen, die zu einem Ausfall der Server führen könnten, bestmöglich abzufedern. Er sollte zudem über mehrere Datacenter auf der ganzen Welt verfügen, um Redundanz und damit eine ständige Verfügbarkeit zu gewährleisten, falls eines der Rechenzentren ausfällt.
Auch wenn man mit der Cloud immer unabhängiger von festen Standorten und Sicherheitsvorkehrungen wird, spielen Hardwarekomponenten auf der Netzwerkebene immer noch eine bedeutende Rolle. Daher sollten Sie einen Provider wählen, der über eine intelligente, ausfallsichere Infrastruktur verfügt.
4. Datenverwaltung
Denken Sie immer daran: Die Daten, die Sie in die Cloud übertragen oder ablegen, sind nach wie vor irgendwo auf einem physischen Server gespeichert. Deshalb ist es bei der Auswahl eines Cloud-Anbieters wichtig, auch dessen Datenschutz zu bewerten. Überlegen Sie, wer bei Ihrem Dienstleister alles Zugang zu Ihren Daten haben könnte und unter welchen Umständen. Berücksichtigen Sie auch den Maßnahmenplan des Anbieters für den Fall einer Datenschutzverletzung oder anderer widriger Umstände im Zusammenhang mit Ihren Daten.
Auch der Standort der Datenzentren spielt hierbei eine Rolle, denn lokale Verordnungen beeinflussen u. U., wer wann auf Ihre Daten zugreifen kann. Ein seriöser Cloud-Anbieter sollte alle Umstände auflisten, unter denen dieser Zugriff möglich ist, und ausdrücklich darauf hinweisen, wenn dies nicht auf Sie zutrifft.
5. Sicherheit
Sicherheit ist ein großes Plus beim Wechsel in die Cloud. Dank der Cloud ist nicht nur die Gefahr von Malware und DDoS-Angriffen geringer, es ist auch gewährleistet, dass Sicherheitsupdates automatisch eingespielt werden, sodass Sie immer auf dem neuesten Stand der Technik sind.
Natürlich ist Ihr Datenschutz letztlich nur so gut wie der Ihres Cloud-Anbieters. Da Sie Ihrem Provider einen Großteil der Verantwortung übergeben, sollten Sie sich zuvor gründlich informieren, wie er sein Netzwerk und Ihre Daten vor äußeren Bedrohungen schützt. Auch hier sind Zertifizierungen und Auszeichnungen ein guter Indikator des Erfolgs.
Und genau wie bei den vorherigen Punkten spielen auch materielle Dinge in puncto Sicherheit eine wesentliche Rolle. Rechenzentren sind Orte, in die potenziell eingebrochen werden kann und es ist daher wichtig zu wissen, wie gut diese Einrichtungen gesichert sind. Ein guter Dienstleister sollte Sie auch in dieser Frage überzeugen.
6. Betriebszeit (Uptime)
Viele dieser Fragen hängen ganz klar damit zusammen, wie zuverlässig das jeweilige Netzwerk ist. Gibt es signifikante Ausfälle? Wie oft ist das im Durchschnitt in einem Jahr der Fall? Da Störfälle Ihre Fähigkeit beeinträchtigen können, zu kommunizieren oder auf Dateien zuzugreifen, ist es wichtig, dass die Betriebszeit (Uptime) durch effektives Design und geeignete Failover-Mechanismen bei quasi 100% liegt.
7. Kundenbetreuung
Wahrscheinlich werden Sie bei jedem Cloud-Service früher oder später mit Problemen konfrontiert sein, seien es Ausfälle oder Schwierigkeiten bei der Nutzung bestimmter Dienste. Ein Cloud-Anbieter sollte daher über einen reaktionsschnellen und sachkundigen Kundendienst verfügen, der Ihnen bei der Lösung Ihres Anliegens behilflich ist.
Abgesehen von all den technologischen Aspekten, die Sie bei Ihrem Cloud-Provider beachten sollten, ist auch sein Umgang mit Kunden bedeutend. Im Notfall möchten Sie nicht in einer Warteschleife feststecken in der Hoffnung, irgendwann ein outgesourctes Callcenter zu erreichen. In solchen Situationen werden Sie froh sein, einen Anbieter gewählt zu haben, der Sie unverzüglich mit einem sachkundigen Gesprächspartner verbindet.
Ungetrübtes Vergnügen
So leicht man bei dieser neuen Technik auch in den Wolken schweben mag, die entscheidenden Faktoren, die ein Unternehmen bei der Auswahl berücksichtigen muss, werden bei der Einführung des Systems festgelegt. Unsere Liste ist keineswegs allumfassend; wahrscheinlich gibt es noch viele weitere Aspekte, die in Ihrer konkreten Situation zu beachten sind.
Auch hier gilt: Trotz der vielen Probleme, die eine gut implementierte Cloud-Lösung lösen kann, sollten Sie nicht vergessen, dass diese immer noch mit physischen Servern an realen Standorten bereitgestellt wird. Erst wenn Sie diese praxisrelevanten Faktoren des Cloud-Dienstes gründlich evaluiert haben, können Sie die Vorzüge der Cloud-Plattform voll ausschöpfen.
Sie möchten erfahren, wie sich Wildix als Cloud-Provider für digitale Kommunikation von anderen Anbietern unterscheidet? Dann lesen Sie bitte unseren kürzlich erschienenen Blog-Beitrag oder unsere Dokumentation über Datenhosting-Verfahren.