FXO vs. FXS: Die Unterschiede beim Telefonie-Setup

FXO vs. FXS: Differences for Telephony Setups

Die Analog-Telefonie als Ganzes mag auf dem Rückzug sein, für zahlreiche Unternehmen ist sie aber immer noch ein wichtiger Bestandteil ihrer Kommunikation. Vielen ist sie so wichtig, dass selbst beim Umstieg auf VoIP der Verzicht auf analoge Leitungen bzw. Geräte nicht infrage kommt. Gerade dann ist es unerlässlich, FXO- und FXS-Ports zu verstehen – vorrangig deren Unterschiede.

Noch wichtiger als für den Verbindungsaufbau mit analogen Telefonen ist diese Technologie für die Umstellung auf eine IP-gestützte Lösung, wie VoIP. Es ist sogar möglich, ganz auf Internet-Telefonie umzusteigen und dabei vorhandene herkömmliche Endgeräte weiter zu betreiben.

Lesen Sie weiter, um zu erfahren, worum es sich bei dieser Technik handelt, wie sie funktioniert und welche Rolle die FXO- bzw. FXS-Portierung bei der Einrichtung von VoIP spielt.

FXO vs. FXS: Die Grundlagen

Zwar haben die beiden mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede, dennoch existieren genügend Eigenarten, um die Frage FXS vs. FXO zu stellen.

Was steckt also hinter den Begriffen?

FXS: FXS steht für „Foreign Exchange Subscriber“ und ist eine Technologie, die analoge Telefongeräte mit einem breiteren analogen Telefonnetz, auch POTS („Plain Old Telephone System“) genannt, verbindet. Das häufigste Beispiel für FXS ist eine von der Telefongesellschaft installierte Wandsteckdose. FXS kann sich aber auch auf Telefonbuchsen in einer lokalen TK-Anlage beziehen. FXS liefert den Wählton, die Klingelspannung und die Stromversorgung, die analoge Telefongeräte wie Telefone und Faxgeräte für ihren Betrieb benötigen.

FXO: Diese Abkürzung steht für „Foreign Exchange Office“ und verbindet analoge Telefoniegeräte innerhalb eines lokalen Netzwerks – denken Sie an Telefone und Faxgeräte, die sich alle denselben Netzanschluss teilen. Konkret handelt es sich bei FXO um Technik in den Telefon- und Fax-Steckdosen, weshalb analoge Telefonhardware oft als „FXO-Geräte“ bezeichnet wird. In der Praxis empfängt FXO den Telefondienst und erzeugt einen Schleifenschluss, der anzeigt, ob der Hörer aufgelegt oder abgenommen ist.

FXS vs. FXO bei VoIP

Diese Definitionen lassen „FXO“ und „FXS“ weniger als etwas Gegensätzliches, sondern vielmehr als zwei Teile eines Ganzen erscheinen. Und das stimmt: FXO und FXS können nicht getrennt voneinander betrieben werden. Ein funktionierendes analoges Telefonsystem muss immer beide Elemente enthalten. Fehlt eines, funktioniert das Netzwerk nicht.

Jedoch, das sei noch einmal betont, sind FXO und FXS nur für Analogsysteme relevant. Internet-basierte Telefonlösungen wie VoIP benötigen sie nicht, da ihre einzige Funktion darin besteht, analoge Geräte an analogen Telefonnetzen anzubinden. VoIP hingegen verbindet digitale Endgeräte mit dem Internet und umgeht ihre Notwendigkeit.

Warum ist die Frage FXO vs. FXS dann für VoIP überhaupt relevant? Kurz gesagt, sie ist wichtig, wenn (und nur wenn) Sie eine VoIP-Konfiguration neben analogen Komponenten verwenden möchten.

Wollen Sie ein herkömmliches Telefonnetz und/oder analoge Geräte mit VoIP nutzen, dann müssen wir uns ein wenig eingehender mit FXS vs. FXO beschäftigen.

FXS vs. FXO für Ports

Wir haben bereits ausführlich darüber gesprochen, welche Vorteile VoIP für Unternehmen haben kann. Allerdings können getätigte Investitionen in die analoge Telefonie für viele Organisationen, die diese Vorteile nutzen möchten, ein Hemmnis darstellen, diese Umstellung zu tätigen.

Glücklicherweise können Sie dieses Problem leicht lösen, wenn Sie die entscheidenden Unterschiede zwischen FXO und FXS bei der Portierung von Systemen verstehen.

Über FXO- und FXS-Ports können Sie eine VoIP-Telefonanlage an eine analoge Telefonleitung bzw. ein analoges Telefonnetz anschließen. Die Einrichtung ist nicht kompliziert – im Vergleich zu einer reinen VoIP-Einrichtung sind nur ein paar zusätzliche Schritte erforderlich.

Und so funktioniert es:

  1. Ihr FXS-Anschluss – der Ihr Gebäude mit dem Haupttelefonnetz verbindet – ist mit einem FXO-Gateway verbunden, das die Telefonie-Kanäle in Ihrem Büronetzwerk leitet.
  2. Das FXO-Gateway ist mit einem Switch verbunden, also einem Gerät, das digitale und analoge Signale so umwandelt, dass sie einander verstehen.
  3. Der Switch wiederum ist an Ihre VoIP-Telefonanlage angeschlossen, die sich vor Ort oder in der Cloud befinden kann, und stellt die wichtigsten Funktionen Ihres lokalen Telefonsystems bereit.
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Alles, was Sie für die IP-Telefonie über ein analoges Netzwerk benötigen, ist ein FXO-Gateway. Dieses schließen Sie an Ihre FXS-Wandsteckdose, einen Switch und schließlich die eigentliche VoIP-Telefonanlage an.

Aber nehmen wir an, Sie möchten zusätzlich zu (oder anstelle von) digitalen Geräten auch analoge Geräte an dieses Netzwerk anschließen, dann erfordert dies nur einen geringen Mehrsaufwand.

Das Netzwerk für diese Lösung würde wie folgt ablaufen:

  1. FXS-Steckdose
  2. Analoge Telefonanlage mit FXO-Schnittstellen
  3. FXO-Gateway
  4. Switch
  5. VoIP-PBX
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Mit dieser Einrichtung können Sie alle analogen Telefone, Faxgeräte oder andere Telefoniegeräte direkt an die analoge Telefonanlage in Schritt 2 anschließen und über Ihre VoIP-Verbindung nutzen.

Das funktioniert natürlich nur, wenn Sie noch eine analoge Telefonanlage haben. Wenn das bei Ihnen der Fall ist, dann ist die oben beschriebene Vorgehensweise genau das Richtige, um sie weiter zu benutzen.

Sie haben keine analoge TK-Anlage vorrätig, möchten aber dennoch analoge Geräte verwenden? Sie müssen nicht auf dem Gebrauchtmarkt nach einem solchen Gerät auf die Suche gehen. Diese Geräte lassen sich der folgenden Einrichtung auch an Ihr VoIP-Netzwerk anschließen:

  1. FXO-Gerät
  2. FXS-Gateway
  3. Switch
  4. PBX
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Solange Ihre analogen FXO-Geräte an diesem per Switch verbundenen Gateway angeschlossen sind, funktionieren sie wie gewohnt. Der Unterschied ist, dass sie über Ihr IP-Netzwerk laufen und nicht über eine separate, schwieriger zu verwaltende POTS-Verbindung.

Zusammenfassung

Wer noch herkömmliche Telefone, Faxe oder Analogverbindungen nutzt, sollte den Unterschied zwischen FXO und FXS kennen. Eine FXS-Schnittstelle – i. d. R. nur eine Wandsteckdose – verbindet eine lokale Telefonanlage mit einem externen analogen Telefonnetz. Über diese Verbindung stellt sie das Wählsignal des Netzes und die Hauptstromversorgung für Geräte bereit. FXO-Schnittstellen – die Ausgänge an analogen Telefonen, Faxgeräten und ähnlicher Hardware – werden zum Anschluss an einen FXS-Port verwendet, damit die entsprechenden Geräte das externe Telefonnetz erreichen können.

Doch trotz dieser Unterschiede sind FXO und FXS allein nutzlos. Bei jeder Einrichtung eines analogen Telefons müssen sie zusammen verwendet werden, da das Netzwerk sonst unvollständig ist.

Obwohl FXO und FXS für die Nutzung von reinen VoIP-Systemen nicht geeignet sind, können sie dennoch verwendet werden, um VoIP-Telefonanlagen oder -Geräte an ein analoges Netzwerk anzuschließen. Ebenso können Sie analoge Telefone und Faxgeräte mit einem VoIP-Netzwerk verbinden, falls ein Unternehmen diese Geräte weiterhin über eine IP-Telefonverbindung nutzen möchte.

So kompliziert eine solche Einrichtung auch klingen mag, mit der richtigen Hardware ist sie im Grunde genommen in kürzester Zeit und ohne großen Aufwand zu installieren. Und zum Glück hat Wildix genau das passende Hardwaresortiment von A bis Z im Angebot.

Unsere Produktreihe umfasst ein FXO-Media-Gateway und drei Modelle von FXS-Media-Gateways sowie Switches mit bis zu 24 Ports. Diese sind zusätzlich zu den Wildix-Telefonanlagen erhältlich, die vor Ort, in der Cloud oder als Mischung aus beidem verfügbar sind.

Solange Sie jedoch analoge Telefonie in irgendeiner Form nutzen, sind sowohl FXO als auch FXS unverzichtbar. Mit dem richtigen Verständnis der Funktionsweise dieser Technologien ist es möglich, analoge Telefonleitungen und Geräte weiter zu nutzen und diese Investition sogar mit den größeren Vorteilen einer VoIP-Telefonverbindung zu kombinieren.

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